Freitag, 11. November 2016

Digitales Marketing und der verärgerte Kunde

Bruno Bucher schrieb in seinem Blog einen Artikel über das Sammeln von Kundendaten via Bonusprogramm, wie wir es von Coop, Migros oder Miles & More kennen. Nach eigener Recherche stossen wir auf einen Zeitungsartikel der NZZ, welche diese Thematik ebenfalls aufgriff. 




Man könnte also zur Ansicht gelangen, dass die Swiss, beziehungsweise Miles & More, an Kleinkunden nicht interessiert ist. Doch dem ist nicht so: Die Sammelwut wird mit bodenständigen Zusatzangeboten geweckt. Coop-Superpunkte, Hotelübernachtungen, Telefonieren, Einkaufen - überall sind Meilengutschriften zu holen. Diese elektronischen Rabattmarken lassen sich auch als Parallelwährung einsetzen. So kann man, bei einem festgelegten Mindestumsatz, bei ausgewählten Partnerfirmen auch mit den Prämienmeilen bezahlen, zum Beispiel Bücher oder Pralinés kaufen. Da ist der Schritt zum Plasticgeld nicht weit. Gleich vier Kreditkarten-Kombinationen bietet die Swiss in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse an. Hier zeigt sich die Fluggesellschaft grosszügig und schenkt einen Willkommensbonus von 10 000 bis 20 000 Meilen. Diese können Europa-Vielflieger gut gebrauchen. Bei Miles & More müssen sie nämlich 30 000 Meilen für einen Freiflug sparen, früher waren es nur 20 000. Für ein Upgrade in die höhere Klasse braucht es mindestens 10 000 Meilen. 
Das System ist kompliziert, schwer durchschaubar und befriedigt höchstens den Spieltrieb. Beispielsweise bekommt ein Businessclass-Kunde für die Strecke Zürich-Amsterdam 2000 Meilen pro Weg, auch wenn der Ticketpreis deutlich unter jenem der mittleren Economyklasse liegt, die nur 750 Meilen einbringt. Lufthansa-Kunden sind ebenfalls bevorzugt. Sie erhalten von Miles & More die besseren Sonderangebote. Hier liegt zeitweise ab 11 000 Meilen ein Freiflug drin. Für Europa-Vielflieger lohnt sich das Programm nicht. Wer flexibel ist, bekommt die Europa- Flüge fast so günstig wie die Prämienflüge, ohne Meilen zu opfern. Für Langstrecken braucht es dagegen mindestens 60 000 Meilen. Aber Achtung: Nach drei Jahren verfallen die Prämienmeilen, wenn man es nicht in eine höhere Kategorie geschafft hat, Status-Meilen halten gar nur ein Jahr. Wer nun noch rasch Meilen abbauen muss, kann damit neu auch Gutes tun: Mit dem Programm «Miles to Help», mit dem drei Hilfswerke unterstützt werden. Der Mindesteinsatz beträgt 10 000 Meilen. In der «Holzklasse» brauchte es dazu vierzig Städteflüge.
Quelle: http://www.nzz.ch/articleENYWX-1.77686 von Isabelle Imhof
Bild: Sammelwut
Quelle: www.miles-and-more.com

1 Kommentar:

  1. Eben, was soll nun gut an diesem Programm sein? Mich hat das schon vor Jahren verärgert und mich wegen dessen und dem Grounding sowie einer Sturheit bei einer verspäteten Ankunft am Abfertigungsdesk mit verpassen des Fluges davon abgehalten, mit der Swiss zu fliegen. Ich fliege nur noch Swiss, wenn es keinen billigeren Anbieter gibt. Es macht mehr Spass, den billigsten Flug zu finden als das Miles&More-Programm zu verstehen...

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